Ein verkürzter Schlaf fördert die Gewichtszunahme. Dies ist eigentlich schon länger bekannt. Dabei geht es nicht prinzipiell um einen erhöhten Energiebedarf am kommenden Tag, sondern um ein verändertes Essverhalten.
Wissenschaftler der Diabetes & Nutritional Sciences Division at King’s College London und der Vrije Universiteit Amsterdamin fassten 11 Studien mit insgesamt 172 Teilnehmern zusammen und stellten fest, dass Menschen die zu wenig schlafen, bei konstanter Kohlehydratmenge, fettreicher und proteinärmer essen.
Sebastian M. Schmid, Leiter der Endokrinologie, Diabetologie & Internistischen Adipositasmedizin der Medizinischen Universitätsklinik I in Lübeck fasst dies noch dramatischer zusammen:
„Jede Stunde weniger Schlaf pro Tag ist in epidemiologischen Studien mit einer Zunahme von Übergewicht, Typ-2-Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten und einem Bluthochdruck verbunden …. Chronischer Schlafmangel kann zu einem früheren Tod führen“
Somit sieht auch Schmid als belegt, dass ein Zusammenhang zwischen Schlafmangel und einem erhöhten Sterberisiko besteht.
Was kann dies für Unternehmen bedeuten?
In der Regel bieten Betriebskantinen einen schlechten Nährboden im Sinne einer gesunden Ernährung. Überwiegend klassische, häufig fettreiche, aber proteinarme Gerichte, Süssigkeiten, Zuckergebäck etc. füllen die Theken. Wirkliche zieführende Aufklärung findet selten statt.
„Wenn ich meinen Mitarbeitern die Cola wegnehme, gibt es einen Aufstand!“
äußerte erst kürzlich uns gegenüber eine Führungskraft.
Zudem wachen 70% der Menschen mit dem Wecker auf und haben somit quasi überwiegend automatisch einen täglichen Schlafmangel, denn wer mit dem Wecker geweckt wird, schläft nicht zu Ende. Hierdurch treffen zwei ungünstige Faktoren zusammen und ergänzen sich perfekt in Richtung Übergewicht. Das auf Schlafdefizit basierende, schlechte Essverhalten trifft auf das entsprechende Angebot.
Die Folgen für die Unternehmen spiegeln sich langfristig in höheren Fehlzeiten wieder, die in der Regel mit zunehmendem Alter der Mitarbeiter auch zunehmen können.
Was kann ein Unternehmen tun?
Ein Unternehmen kann auf zwei Ebenen agieren – Schlaf und Ernährung. Um hier jedoch erfolgreich zu sein, müssen die Mitarbeiter auch das entsprechende Bewußtsein entwickeln, da sie sich in der Regel ansonsten bevormundet fühlen. Erfahrungen zeigen, dass es deswegen nicht ausreicht, einfach ein paar gesunde Angebote zu platzieren. Gewohnheiten zu durchbrechen bedarf einer gezielten Vorgehensweise, zumal Krankheiten die zu Fehlzeiten führen, oft nicht nur auf eine Ursache zurückzuführen sind.
Fehlzeitenreduzierung durch BGM als strategisches Unternehmensziel
Solange Gesundheitsthemen nicht konkret mit Zielen und einem in der Unternehmensführung fest verankerten Bewusstsein verbunden bzw. als strategisches Unternehmensziel ausformuliert werden, wird das Potenzial was sich hinter einem ganzheitlichem BGM verbirgt nur zu einem sehr geringen Prozentsatz ausgenutzt.
aliamos führt grundsätzlich Gesundheitsthemen zu einer ganzheitlichen Strategie zusammen und entwickelt Bewußtsein und Willen auch in der Belegschaft, sodass intrinsisch motivierte, langfristig positive Veränderungsprozesse entstehen.
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Quellen:
Wer zu wenig schläft, isst mehr; www.aerzteblatt.de
https://www.nature.com/articles/ejcn2016201
Bildquelle: wikipedia