2014 wurde ich angesprochen, ob ich im Zusammenhang mit dem von mir initiierten Projekt „ChronoCity – Pilotstadt Chronobiologie“ Interesse hätte, an einem Arbeitskreis „Zeitgerechte Stadt“ der ARL 1 als Boardmember mit zu wirken. Idee war, das Thema „Zeitgerechtigkeit“ zusammen verschiedenen Experten auch im Kontext mit der inneren Uhr zu beleuchten.
In der Folge entstand in 3 Jahren Arbeit des Arbeitskreises der Sammelband
„Zeitgerechte Stadt – Konzepte und Perspektiven für die Planungspraxis“.
Dieser Sammelband enthält Artikel aller Teilnehmer, die diese Thematik aus einem jeweils eigenen Blickwinkel betrachten.
Ziele des Arbeitskreises
Ausgehend von den aktuellen Diskussionen in der Wissenschaft und der gegenwärtigen Planungspraxis verfolgte der Arbeitskreis einen eigenen Anspruch. Sein Ziel ist, die Debatte um die „Zeitgerechte Stadt“ theoretisch, empirisch und praktisch weiter zu entwickeln. Hierzu sollten Anstöße für eine Diskussion geliefert und nach Möglichkeit Handlungsempfehlungen für die städtische und regionale Planung formuliert werden. Diesem Thema sollte sich der Arbeitskreis aus raumwissenschaftlicher und raumplanerischer Perspektive nähern. Dabei standen der Mensch und seine (u.a. chronobiologischen) Bedürfnisse in seinem gesellschaftlichen und räumlichen Kontext im Zentrum der Betrachtung.
Zitat aus der Buchpräsentation der ARL
„Obwohl es ein weitverbreitetes Bewusstsein dafür gibt, dass Zeit(politik) ein expliziter Bestandteil städtischer Politik sein sollte, ist die Implementierung in die Praxis – trotz aller impliziten Bedeutung von zeitrelevanten Politiken – noch nicht sehr weit entwickelt. Das Thema „Raumzeitpolitik“ wurde bereits vor einigen Jahren in seinen vielfältigen Dimensionen beleuchtet.
Dennoch erwies es sich aktuell erneut als sinnvoll und notwendig, vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Debatten um Gerechtigkeit in der Stadt (soziale Gerechtigkeit, Raumgerechtigkeit, Umweltgerechtigkeit, Recht auf Stadt), auch die Zeitgerechtigkeit in den Fokus eines Arbeitskreises zu stellen. Der vorliegende Sammelband behandelt dieses wichtige Thema in jeweils mehreren spezifischen Beiträgen aus vier zentralen Perspektiven:
- Normative Überlegungen zu Zeit, Raum und Planung
- Rhythmus und Takt als Strukturmuster urbanen Lebens
- Zeit-Räume in der Stadt
- Lebenszeit und Zeiterleben in der Stadt
Der Schlussbeitrag stellt die Verbindung zwischen den verschiedenen Perspektiven her, arbeitet die Komplementaritäten und Widersprüche heraus und entwickelt eine Forschungs- und Handlungsagenda. Diese beansprucht nicht, die Probleme vollständig zu lösen, leistet aber doch einen Beitrag zur bewussteren Planung in Bezug auf Zeit und damit zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten.“
Zielgruppe
Zielgruppe für den Sammelband sind Architekt*innen, Raumplaner*innen, Kommunale Verwaltung, Regionalverwaltungen etc..
Der Sammelband ist hier bestellbar oder kostenlos downloadbar.